Marimbula

Technik - Tuning

Tuning

Es gibt keine allgemein gültige Stimmung für die Marimbula und keine vorgeschriebene Reihenfolge der unterschiedlichen Zungen bzw. Töne. 

 

Stimmung bei einer geringen Anzahl von Zungen: 

3- 4 Zungen kommen hauptsächlich im Merengue (Dom Rep) und im Kompai (Haiti) vor. 

So habe ich in der dominikanischen Republik Marimbulas mit nur 3- 4 Zungen gesehen.  Gestimmt sind diese meist tonisch (Grundton), supertonisch (einen Ganztonschritt über Grundton) und Dominante bzw. Hauptdominante (5 Stufe in diatonischer Reihenfolge). Bespiel: Bei C- Dur ist der  Grundton bzw. die Tonik C, die Supertonik D und die Dominante  G.

Der Grundton wird beim Stimmen danach ausgewählt welcher am besten klingt. 

Mir wurde in der dominikanischen Rebpublik von einer touristischen Merengue- Band erklärt, dass die Marimbula keine spezielle Stimmung hat, sondern nur unterschiedliche Töne. Der Spieler zupfte mit der rechten Hand die Zungen und mit der linken trommelte er auf den Korpus.

 

Bei Stimmung mit mehr Lamellen sieht es komplizierter aus. 

Meistens befindet sich der tiefste Ton in der Mitte und zu beiden Seiten hin werden die Töne höher.  Häufig befindet sich eine Tonart auf der einen und eine andere auf der anderen Seite von dem tiefsten Ton. So in etwa wie man es auch von den Kalimbas her kennt.

Im Changuii und anderen Formen karibischer Musik kommt es zu Oktavsprüngen im Bass, so dass auf der einen Seite ein c und ein C vorkommen. Das limitiert natürlich die die Anzahl „unterschiedlicher“ Töne.  

 

Persönlich finde ich daher 2 Stimmungen sehr ansprechend:

In Mexiko im  „Son Jarocho“ ist die Marimbula diatonisch in C- Dur gestimmt.

Mit dieser Stimmung kann man viele unterschiedliche Akkorde spielen.

Im Übrigen ist diese Stimmung unter den Kalimbas  die am häufigsten  vorzufindene Stimmung. So kann man mit einer C- Dur Kalimba leise die Bass- Pattern der Marimbula üben. 

So habe ich Akkorde (3 Töne ) gleich nebeneinander 

So ergibt sich zum Beispiel bei 8 Lamellen nebeneinander

cAFDCEGB

 

Akkorde 

Rechte Seite:

C DUR: cAFDCEGH

E-Moll: cAFDCEGH

 

Linke Seite:

D- Moll: cAFDCEGH

F- Dur: cAFDCEGH

 

Die Terzen folgender Akkorde liegen noch dicht.

A- Moll AC

G- Dur GH

 

Bei folgenden Quinten (Tonartenunabhängig) überspringt man eine Lamelle

C: cAFDCEGH

E: EH. cAFDCEGH

D: DA  cAFDCEGH

F: Fc  cAFDCEGH

 

Einzelne Töne Sind nur noch bei folgenden Akkorden möglich

 

Dur:

Cis  bzw, C# Dur:  C

Es  bzw. Eb Dur: G

 

Moll: 

Fis bzw. F# Moll: G

Aes bzw. Ab Moll : H

B- Moll :  F

 

Nicht abgebildet werden kann

Es bzw. Eb Moll.

 

 

Innerhalb dieser Stimmung liegen bei  einigen Quinten die Zungen weit auseinander. So muss man vom G zu D springen.  Möchte man eh meist rein in Quinten spielen und nicht auf Moll oder Dur Vorzeichen achten, so hat sich ein anderes „modernes“ Tuning  mit folgender Stimmung bewährt:

FCGDAEB

Auf der rechten Seite des Grundtones findet sich immer die passende Quinte (z.B. CG oder AE). Außerdem hat man die Quarte auf der linken Seite vom Grundton. 

Möchte man z.B. sämtliche Töne vom C- Dur oder  D- Moll Akkord spielen, so sind diese nicht so gut zu erreichen.

 

Jede dieser beiden Stimmungen hat seine Vor- und Nachteile, so dass ich hier keine generelle Empfehlung ausspreche.

 

Diatonische Marimbula Stimmung 

Der Nachteil gegenüber einem herkömmlichen Bass ist, dass nicht die ganze chromatische Tonleiter dargestellt werden kann. In meinen beiden vorgeschlagenen Stimmungen fehlen so sämtliche schwarze Tasten von der Klaviertastatur. 

Viele Marimbula- Spieler zupfen dann einfach den nächst liegenden Ton. Will man einen CIS spielen, so spielt man einfach ein C.

Das funktioniert häufig deshalb, da der Marimbula- Klang nicht sauber ist wie wir es zum Beispiel vom Kontrabass gewöhnt sind. So schwingen noch andere Töne mit und in tiefen Frequenzen kann unser Gehör die Töne nicht so gut differenzieren.

Die Schlagwerk- Marimbula hat zum Beispiel saubere Töne als das Instrument von Gon Bops.

Ein Freund von mir  ist ein studierter „Gitarrenmusikpädagoge in  Richtung Klassik“ Dieser hörte jedoch beim gemeinsamen Spielen bei beiden Marimbulas diese „unsauberen“ Töne. Ich denke, dass unsere „europäischen Hörgewohnheiten“ mehr komplexe Melodiestrukturen in den Fokus rücken wie dieses in der europäischen klassischen Musik der Fall ist und leichte Dissonanzen genau wahrgenommen werden. Für mich  können diese auch interessant klingen. Im kubanischen Son werden zum Teil die gleichen Töne den ganzen Song über gespielt und es findet kein Akkordwechsel mit der Gitarre bzw. Tees statt. Gerade dann ist auch das Trommeln auf der Marimbula wichtig.